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Live im Renaissanceschloß zu spielen…das ist natürlich genial!
Bad Arolsen ist in der süd(-west-)deutschen Hemmischfähre quasi völlig unbekannt. Ich hatte den Namen der Stadt vorher noch nie gehört, und auch die, denen ich erzählt habe wo ich spiele meinten “Wo ist DAS denn?” “Westlich von Kassel” “Ah” (gefolgt von stillem Nachdenken, wo Kassel jetzt genau liegt).
Nach zäher Fahrt über die berüchtigte Blitzerstrecke Marburg/Frankenberg und über den trockenen Edersee kommt man dann dort an bemerkt, daß es schade ist, von diesem Städtchen an der Oranier-Route vorher noch nichts gehört zu haben. (“WAS für ne Route?”)
Das Schloß ist natürlich gigantisch, und bei der Ankunft wurde ich von gut informierten, wohlwollenden und modern (nicht renaissance-ig) gekleideten Bediensteten in den Westflügel geleitet, wo alles wunderbarst aufgebaut und vorbereitet war. Der holzvertäfelte Raum mit hohen Decken und Boden in Fußhöhe bot eine gute Akustik feil.
Dank zweier ebenfalls wohlwollender Helferlein ging der Aufbau schnell vonstatten. Ich bemerkte, daß sich das ganze Equipment vom einfachen Holzbrett mit X-Ständer und Laptop (rechts von mir) stark erweitert hat und auch noch mehr erweitern würde. Beamer mit Steuerungsrechner ist jetzt dazugekommen, und der braucht auch ein/en Podest/Ständer. Die optischen Sachen müßten dann vor mir stehen, auf einem zweiten Brett mit X-Ständer. Vermutlich kommen noch Rechner und Beamer dazu, so daß es insgesamt je 3 werden. (Wow!).
Dann noch einen digitalen Percussion-Pfannkuchen…wohin den dann stellen? Der muß dann wohl links vorne von mir stehen, ich muß ja auch irgendwie rein- und rauskommen. Vor lauter Equipment und sich daraus ergebenden Möglichkeiten geht natürlich auch ein Stück der Leichtigkeit verloren, das einfache Auf- und Abbauen der Geräte spart viel Energie und Konzentration, die dann wieder in die Musik fließen kann.
Aber einmal den Weg der Visualisierung beschritten, einmal die Büchse der Pandora geöffnet…gibt es kein Zurück. Weil…das ist ja toll! und schön. Und sehr hypnotisch/psychedelisch. Die einfachere Variante mit einem Beamer und einer Leinwand gab es dann an diesem Abend.
Um 19:45h zuerst Cryptomeria, mit einem genialen Video und einem Flug durch den Weltraum, Milch und Joghurt (rechtsdrehend) vom Bildbeweger Peter Fröhlich, zu dem ich dann gespielt habe. Die atmoshärischen Störungen gegen Ende live per Mellowdrone dazugespielt. Absolute Premiere…aber gut. Das kann man noch ausbauen. (Ich denke gerade an die ganzen Irland-Videos vom diesjährigen Urlaub).
Danach kurze Pause , und um 21:45h Forbidden Tracks mit Live-Visualisierung. Auch das ein Novum. Und hat auch gut geklappt. Das wird garantiert ausgebaut…ich brasuche 3 Beamer…vorne, links und rechts. Und natürlich auch Musik, die genau darauf abgestimmt ist.
(Ich schreibe oft “hat gut geklappt” o.ä. …man hat dabei evtl. den Eindruck, daß das bei mir reiner Zufall ist ob etwas funktioniert oder nicht. Es gibt überall ein gewisses Element der Unwägbarkeit, der Gefahr, des Unbekannten. Wäre das nicht so, dann würde zwar alles klappen, aber die Musik / Optik / Performance wäre auch stinklangweilig. Die Performance wird dann spannend, wenn eben NICHT alles abgesichert und eingezäunt ist!).
Nach der Performance ergab sich noch eine kleine Diskussion mit dem Publikum..auch das habe ich noch nie erlebt. Alle blieben sitzen, niemand mußte vorzeitig weg oder wegen performance-induzierten gastritischen Problemen schnell nach nebenan. Gut.
Alle zufrieden, alle glücklich, und sogar noch ein After-Performance-Snack. Die Organisation war sehr perfekt…an alles wurde gedacht. (Ich kenne das auch anders).
Schnell abgebaut, ins Hotel (300 Meter), noch vor Mitternacht im Schlafgemach (kommt selten vor), aber dann doch noch aufn Bier in der Kneipe nebenan. 2 laute quasselige Frauen am Tresen, und ihre 2 einsilbigen Männer daneben. Wir zwischendrin. Das Bier war schnell geleert.
Gut geschlafen, aber doch wieder zu kurz. Wenn’s halt nicht das eigene Bett ist. Super-Frühstück im riesigen Frühstücksraum des Hotels. Viele Gäste schienen halbwegs betucht zu sein, was man an den den betont dezenten (oder auch weniger dezenten) Golf- und Reitsport-Logos auf der Bekleidung sehen konnte. Auch die beiden Spießgesellen dabei, die in der Nacht zuvor sturzbesoffen mit unflätigster Ausdrucksweise durch die Gänge getorkelt sind…an diesem Morgen mit je einem knallroten Kopf (en ganz en roter Grind) und je einem Fleisch- und Wurstberg auf dem Teller.
Lecker Frühstück, dann gepackt, dann ein kleiner Spaziergang durch die Stadt, die gestern abend noch so spannend und geheimnisvoll wirkte. Um die Mittagszeit am Sonntag war sie wie ausgestorben, öde und leer…fast alles noch geschlossen. Es würde wieder Leben zurückkehren am Nachmittag / Abend, ganz bestimmt. Aber so lange wollten wir nicht warten. Noch schnell ein Eis, dann zum immer noch ausgetrockneten Edersee mit unglaublich viel Andrang und einer temporär wiederaufgetauchten alten Brücke. Schnell weg! Leicht übermüdet über die Blitzerstrecke zurück ins heimische Rheinland-Pfalz!
Schön wars 🙂 Da will ich nochmal spielen![:]